Die Bundesbürger sehen sich schlecht auf eine mögliche Pflegebedürftigkeit vorbereitet. Das bestätigt erneut eine YouGov-Untersuchung im Auftrag einer großen Versicherung. Dabei zeigen aktuelle Daten, dass Pflegebedürftigkeit oft auch mit sozialer Not einhergeht. Das Armutsrisiko ist hoch, wenn eine Person auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Bundesbürger fürchtet, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nicht ausreichen wird, um im Pflegefall alle Kosten zu decken. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschers YouGov unter mehr als 2.000 Personen. Und die Befragten haben durchaus Recht damit. Tatsächlich ist die gesetzliche Pflegeversicherung nur eine Teilkasko: Ist der Patient auf stationäre Rundumbetreuung angewiesen, kann sich die Finanzierungslücke auf einen vierstelligen Betrag im Monat summieren.
Entsprechend hat auch mehr als jeder Zweite (56 Prozent) das Gefühl, nicht gut gegen die Gefahr einer Pflegebedürftigkeit versichert zu sein. Dabei sieht die Realität sogar noch düsterer aus. Laut der Umfrage haben nämlich nur 15 Prozent der Bürger eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen, mit der sich die finanzielle Lücke im Pflegefall schließen lässt.
Finanzielle Gründe für Verzicht - und fehlendes Wissen
Viele Bürger nennen finanzielle Gründe, weshalb sie nicht extra für die Pflege vorsorgen. So stimmten 63 Prozent der Aussage zu, „Ich kann es mir finanziell nicht leisten“. Doch mehr als jeder Fünfte gab auch an, dass er schlicht zu wenig Wissen hätte, wie man sich gegen die Pflegebedürftigkeit wappnen kann.
Hier empfiehlt sich der Abschluss einer Pflegerenten- oder Pflegetagegeldversicherung. Beide Sparten zeichnet aus, dass die Pflegebedürftigen über den Betrag frei verfügen dürfen, den sie für den Grad der Pflegebedürftigkeit vereinbart haben.
Warum eine freie Verfügbarkeit des Geldes so wichtig ist, zeigt eine andere Zahl: Laut Statistischem Bundesamt werden fast drei Viertel (73 Prozent) der Pflegefälle in den eigenen vier Wänden von ihren Angehörigen umsorgt. Diese Aufgabe übernehmen vor allem Frauen. So sagte bei einer forsa-Umfrage jede dritte erwerbstätige Frau, dass sie für Pflegeaufgaben bereits ihre Arbeitszeit eingeschränkt habe. Steht das Geld zur freien Verfügung, können damit pflegende Angehörige unterstützt werden.
Ganz auf Pflegevorsorge verzichten sollte man nicht. Denn Pflegebedürftigkeit bedeutet ein besonderes Armutsrisiko. Jeder sechste Pflege-Patient ist bereits auf Leistungen vom Sozialamt angewiesen, sogenannte „Hilfe zur Pflege“ nach dem Sozialgesetzbuch, weil er seinen Lebensunterhalt selbst nicht mehr decken kann. Tendenz steigend: Allein in den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der Bedürftigen um mehr als zwanzig Prozent. Und anders als von vielen vermutet, kann man sich auch mit kleinem Geldbeutel gegen das finanzielle Risiko einer Pflege wappnen. Hier lohnt ein Beratungsgespräch!